Mittlerweile kennen wir viele Trockenmarinaden bzw. Rubs, mit denen wir unser Fleisch vor dem Grillen marinieren können. Diese werden von uns entweder selber gemischt, oder der Einfachheit halber gekauft. Beides hat Vor- und Nachteile. Aber wie steht es eigentlich mit Flüssigmarinaden?
Für mich gibt es keinen Grund, Fertigmischungen (ob als Trockenmarinade oder Flüssigmarinade) grundsätzlich abzulehnen. Dieser Artikel soll auch keine Grundsatzdiskussion lostreten, ob „Convenience-Produkte“ genutzt werden sollten oder nicht. Vielmehr kommt es mir, auch schon in der Vergangenheit, auf eine sinnvolle Einbindung an.
Die Firma Deli Reform hat seit kurzem Flüssigmarinaden auf dem Markt und mich gebeten, diese einmal einem Test zu unterziehen.
          IMG_0526   IMG_0530

Insgesamt standen mir drei Geschmacksrichtungen zur Verfügung.

Barbecue
IMG_0534

Kräuter
IMG_0531

Curry
IMG_0535

Um den Geschmack in einem Test beurteilen zu können, habe ich die Marinaden nicht weiter verändert. Bei der Barbecue-Marinade habe ich mich für ein paar Schweinefilet-Medaillons entschieden.
IMG_0548
Die Curry Marinade probierte ich für Geflügel (in dem Fall Hähnchen und eine Entenbrust).
IMG_0539
Die Kräutermarinade habe ich an Grillgemüse getestet.
IMG_0546
Anwendung:
Lt. Herstellerangaben soll die Marinade 30 Minuten vor Grillbeginn eingesetzt werden.
Gesagt, getan. Fleisch und Gemüse eingelegt und für 30 Minuten kalt gestellt.
IMG_0566 IMG_0567 IMG_0570 IMG_0576 IMG_0561 IMG_0559
Der erste Eindruck der Saucen ist positiv. Die Marinaden haben eine gute Konsistenz, sind eher kräftig im Geschmack und beinhalten keinerlei Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Die Existenz von Geschmacksverstärker ist einer der Hauptgründe, warum ich selber mariniere. Ich kann so selber bestimmen, was ich in etwa zu mir nehme…
Einziges Manko für mich ist, dass die Marinaden im ersten Moment pur etwas salzig schmecken, aber ausschlaggebend ist ja das Ergebnis am Ende. Schließlich sollen diese ja nicht pur gelöffelt werden.
Die Flaschen haben einen Packungsinhalt von 250 ml. Dies reicht für rund 2 kg Fleisch. Positiv ist auch, dass bei allen Marinaden Rapsöl verwendet wird. Aufgrund des hohen Rauchpunktes ist die Chance, dass der Ölanteil verbrennt, trotz scharfem angrillen des marinierten Grillgutes, sehr gering.
Nach den 30 Minuten habe ich dann die Medaillons scharf angegrillt und im indirekten Bereich ziehen lassen.
IMG_0586 IMG_0587IMG_0595 IMG_0596
Bei den Hähnchenschenkeln bin ich ähnlich vorgegangen. Die Entenbrust hab ich auf der Griddleplate vom Regal 590 auf der Hautseite angeknuspert und dann auf der Fleischseite fertig gegrillt. Auch diese habe ich anschließend bei indirekter Hitze zum gewünschten Gargrad (zart rosa) gebracht.
IMG_0579 IMG_0582 IMG_0584 IMG_0592 IMG_0593 IMG_0598
Das Grillgemüse habe ich in meiner Lochpfanne direkt für etwa 10 Minuten  gegrillt und dabei mehrmals gewendet.
IMG_0591 IMG_0589 IMG_0599 IMG_0600
Fazit:
Ich denke, es ist generell wichtig, dass Gargut mit der Marinade nicht „totzugrillen“. Das Grillen auf direkter Hitze und fertiggaren im indirekten Bereich schont auch den Geschmack der Marinade und es bleibt in Summe saftig. Zudem sollte man je nach Fleisch etwas mit der Marinierzeit spielen, da einzelne Fleischsorten den Geschmack einer Marinade unterschiedlich schnell aufnehmen. Mein geschmacklicher Favorit ist die Käutermarinade. Hat sehr gut zum Gemüse gepasst. Vom salzigen Beginn ist am Ende nicht mehr so viel übrig geblieben. Der Geschmack nach Kräutern war auch noch kräftig genug. Allerdings würde ich bei allen Marinaden vom weiteren Einsatz von Salz, Sojasauce oder ähnlichem abraten.

Die Currymarinade passt sehr gut zu Geflügel. Weitere Ideen zur Rezept-Weiterentwicklung folgen weiter unten.

Für einen eingefleischten BBQ-Fan zeigt die Geschmacksvariante „Barbecue“ etwas zu wenig BBQ-Geschmack. Nichtsdestotrotz ist sie geschmacklich gut, mir fehlt halt das klassische Raucharoma, das ich persönlich mit BBQ-Saucen und Co verbinde. Natürlich lässt sich der Rauchgeschmack mit Raucherhölzern und Woodchunks wieder hinzufügen. Hier wäre für mich „Paprika-Chili-Marinade“ vom Titel her treffender.

Weiterführende Rezeptideen:
Anfangs habe ich erwähnt, dass ich nichts gegen den sinnvollen Einsatz von Fertigmarinaden habe. Hier ein paar weitere Ideen in Bezug auf den Einsatz der Marinaden:
  1. Fruchtige Curry-Pfirsich-Hähnchenspieße:
    4 EL Deli Reform Curry-Marinade
    3 EL Aprikosensaft
    1 EL Kokosmilch
    eine Rote Gemüsezwiebel
    etwas gehackter Knoblauch
    ein EL gehackter Estragon
    2 Pfirsiche
    1-2 Hähnchenbrustfilets

    Hähnchenbrust in Würfel schneiden (3×3 cm) und die Pfirsiche vierteln. Die Zwiebel halbieren und die einzelnen Schichten trennen. Alle Zutaten zusammenrühren und das Hähnchen darin marinieren. Nach 30 Minuten mit den Pfirsichecken und den Zweibelscheiben aufspießen und grillen.
  2. Gegrillte Lammfilets mit Auberginenscheiben
    3-4 Lammfilets bzw. Lammlachse
    4 EL Deli-Reform Kräutermarinade für die Lachse
    2 EL Deli-Reform Kräutermarinade für die Aubergine

    2 EL Deli-Reform Kräutermarinade für den Dip
    4 EL Mayonnaise
    4 EL Naturjogurt
    0,5 TL Honig
    0,5 TL Senf
    1 TL gehackte frische Minze. Die Aubergine in Scheiben schneiden und mit der Kräutermarinade bepinseln. Die Lammlachse ebenfalls darin marinieren. In der Zwischenzeit Mayo, Joghurt, Honig, Senf und die gehackte Minze vermengen. Auberginen und Lamm kurz scharf angrillen, kurz ruhen lassen und mit dem Dip servieren.
  3. Barbecue-Kirsch-Wings
    100 ml Deli Reform Barbecue-Marinade
    100 ml Kirschsaft (besser Kirschbier)
    1 TL Limettensaft
    Ein BBQ-Rub, z. B. Cherry Chipotle
    15 Chicken WingsMarinade und Kirschsaft bzw. Kirschbier vermengen und den Limettensaft zugeben. Die Chickenwings für 2 Stunden marinieren. Danach trocken tupfen und indirekt grillen. Am Ende kurz über direkter Hitze aufknuspern. Dazu passt ein Blue-Cheese-Dip!

Weitere Informationen unter www.grill-marinaden.de

5 Kommentare

  1. Bin eigentlich kein großer Fan von Fertigmarinaden, aber wenn du so begeistert davon bist, muss ich mir die wohl mal genauer ansehen. Grundsätzlich schlägt aber nichts die Marinademischungen meiner Frau 😉

  2. Hi,

    ich hatte die Marinaden auch erst kürzlich getestet… mein Favorit war eigentlich die Barbecue-Marinade… fand die kräftig und schön süsslich-rund im Geschmack… so unterschiedlich nimmt man es doch manchmal wahr…

  3. I make my own marinades, but I may have to reconsider and try these when I’m in a pinch to get everything ready for the grill on time. Thanks for the review!

Schreibe einen Kommentar zu Daniel Antwort abbrechen

Gib bitte deinen Kommentar ein
Gib bitte deinen Namen ein